1. Forschungsvorhaben während der Zeit des Fellowships
„Zeitkonzeptionen im 17. Jahrhundert“
2. Curriculum vitae
o 1990-1995 Studium der Geschichte, Germanistik und Rechtswissenschaft in Augsburg, Freiburg, Basel und Dublin (Trinity College)
o 1996-1998 Kollegiat des Graduiertenkollegs Europäische mittelalterliche Rechtsgeschichte, neuzeitliche Rechtsgeschichte und juristische Zeitgeschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a. M., 1996–1997 Stipendiatensprecher des Graduiertenkollegs
o Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt a. M., Mitarbeit am Projekt „Repertorium der Policeyordnungen der Frühen Neuzeit“
o 1998 Promotion in Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.
o 1999-2000 Postdoktorand des Graduiertenkollegs "Wissensfelder der Neuzeit. Entstehung und Aufbau der europäischen Informationskultur" der Universität Augsburg, Stipendiatensprecher des Graduiertenkollegs
o 2000-2003 Wissenschaftlicher Assistent und Mitarbeiter am Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg
o 2003-2008 Juniorprofessor für Europastudien an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
o 2005 Habilitation in Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
o seit 04/2008 Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
3. Schriften (Auswahl)
Monographien
o Policey im Alltag. Die Implementation frühneuzeitlicher Policeyordnungen in Leonberg, Frankfurt a. M. 2000, Nachdruck 2002.
o Repertorium der Policeyordnungen der Frühen Neuzeit, Bd. 4: Baden und Württemberg (Ius Commune Sonderheft 139), Frankfurt a. M. 2001 (verfasst zusammen mit Julia Maurer, herausgegeben zusammen mit Thomas Simon).
o Geschichte des Sagbaren. Einführung in die historische Diskursanalyse (Historische Einführungen 8), Tübingen ²2002.
o Einführung in die Europäische Kulturgeschichte (UTB), Paderborn u. a. 2004 (zusammen mit Stefanie Stockhorst).
o Die Erschaffung Venedigs. Raum, Bevölkerung, Mythos 1570-1750, Paderborn u.a. 2007.
o Historische Diskursanalyse (Historische Einführungen 4), Frankfurt a. M. 2008 .
Herausgeberschaften
o Denunziation und Justiz. Historische Dimensionen eines sozialen Phänomens, Tübingen 2000 (zusammen mit Friso Ross).
o Geschichte(n) der Wirklichkeit. Beiträge zur Sozial- und Kulturgeschichte des Wissens (Documenta Augustana 11), Augsburg 2002 .
o Diskursgeschichte [chinesische Ausgabe], Peking (in Vorbereitung).
o Reihenherausgeber: Orientierung Geschichte, Bd. 1ff., Paderborn u.a. 2007ff.
Tagung "Frühe Neue Zeiten: Zeitkonzepte zwischen Reformation und Revolution"
Es scheint allgemein angebracht, Zeit im Kontext der Geschichtswissenschaft in ähnlicher Weise einer kulturwissenschaftlichen Revision zu unterwerfen, wie dies in den vergangenen Jahren mit der ebenso fundamentalen Kategorie des Raumes geschehen ist. Auf der Tagung soll diese Betrachtungsweise für die Frühe Neuzeit fruchtbar gemacht werden. Denn es besteht die berechtigte Vermutung, dass es im Verlauf der Frühen Neuzeit auf ganz grundlegende Weise zur Ausbildung neuer Zeitmodelle und damit auch zu einer Pluralisierung bestehender Zeitkulturen kam.
Vortrag "Knick in der Optik: Überlegungen zum historischen Material" (8. Forschungskolloquium)
GFK-Fellow Prof. Dr. Achim Landwehr (Mainz/Düsseldorf). Philosophicum, Fakultätsaal, 18:15 Uhr.
Historisch arbeitende Menschen haben in konjunkturell verlaufenden Wellen immer wieder Probleme mit ihrem Gegenstand. Die immer wieder aufkommende Selbstbefragung der Geschichtswissenschaften hinsichtlich ihres Materials ist richtig und wichtig – offenbart zugleich aber immer wieder Wahrnehmungsprobleme. Bei entsprechenden Diskussionen wird nicht selten ein Knick in der Optik der Geschichtswissenschaften deutlich, der sich auf folgende Frage konzentrieren lässt: Sehen wir durch das geschichtliche Material hindurch, also durch die „Quellen“ auf den Grund des historischen Geschehens, oder blicken wir auf das historische Material?
Workshop zu Diskurstheorie, Diskursanalyse und Diskursgeschichte
Von Diskursen wird fraglos viel geredet, und eine ungefähre Ahnung, was mit diesem Wort gemeint sein könnte, ist auch vielfach vorhanden. Für die meisten dürfte es dennoch schwierig sein, genauer zu umschreiben, geschweige denn zu definieren, was ein Diskurs ist. Der von GFK-Fellow Prof. Dr. Achim Landwehr organisierte Workshop beschäftigt sich mit Fragen zu Diskurstheorie, Diskursanalyse und Diskursgeschichte und richtet sich an Studierende höherer Semester sowie an DoktorandInnen, die sich innerhalb ihrer Projekte damit auseinandersetzen.
Vortrag "Gleichzeitigkeiten im 17. Jahrhundert" (5. Forschungskolloquium)
Dass Zeit kein unilineares, sondern ein soziokulturell plurales Phänomen ist, lässt sich insbesondere in historischer Perspektive belegen. Mit dieser Beobachtung setzt sich der Vortrag des GFK-Fellows Prof. Dr. Achim Landwehr (Düsseldorf/Mainz) exemplarisch auseinander. Denn die vielfältigen Entwicklungen des 17. Jahrhunderts, die so schwer auf einen begrifflichen Nenner zu bringen sind, können unter anderem mit dem Begriff der "Gleichzeitigkeiten" gefasst werden. Insbesondere am Beispiel von Kalenderdrucken soll gezeigt werden, welche Formen von "Gleichzeitigkeiten" sich im 17. Jahrhundert beobachten lassen."
(18:15 Uhr, Fakultätssaal, Philosophicum)