Die Vorträge finden jeweils Donnerstags 16:15-17:45 Uhr im Seminarraum 00-309 in der Hegelstr. 59 statt.
25.04. Plenumssitzung mit Tandemvortrag Sonja Speck & Katharina Zartner (Mainz): Der Bekleidete unter den Nackten - der Nackte unter den Bekleideten: Nacktheit im Alten Ägypten und im Alten Orient
16.05. Plenumssitzung mit Vortrag Ulrike Steinert (Mainz): Ancient Mesopotamian medical concepts and practices: General considerations and first case studies
06.06. Plenumssitzung mit Tandemvortrag Marie-Charlotte von Lehsten & Mirna Kjorveziroska (Mainz): Natur und Nacht: Räume und Zeiten des Rückzugs und der Reflexion
27.06. Plenumssitzung mit Tandemvortrag Laura Borghetti & Sandra Hofert (Mainz): Mit der Natur über den Tod sprechen. Mittelalterliche Naturbildlichkeit in Diskursen über Sterben und Leben in Ost und West
18.07. Plenumssitzung mit Tandemvortrag Mari Yamasaki & Sina Lehnig (Mainz): Fishy lifestyles. Considerations on maritime food traditions in the ancient Levant
Das Programm finden Sie hier > Programm SoSe2019 sowie auf der Homepage des GRK 1876.
Interessenten sind herzlich willkommen.
Forschung zur Bedeutung und Wirkung von Landvergabe in der Herrschaftspraxis von Königen sowie geistlichen und weltlichen Adeligen in Nordost-Schottland im späten Mittelalter
Ein neues Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Rogge von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wird die Bedeutung und Funktion der Landvergabe und Landumverteilung in den schottischen Regionen Aberdeenshire, Perthshire und Fife während des Spätmittelalters untersuchen. Das geschieht aus der Perspektive von wichtigen politischen Akteuren in der Region: der schottischen Könige, der Grafen von Fife, von Niederadelsfamilien sowie den Bischöfen und Kapiteln von St Andrews und Aberdeen. Die Praxis der Landvergabe im Rahmen der Territorialpolitik wird in jeweils einer Dissertation aus der Perspektive des Laienadels und des geistlichen Adels untersucht. Dadurch können Gemeinsamkeiten und Unterschiede im territorialpolitischen Handeln beider Gruppen herausgearbeitet werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Arbeiten mit 350.000 Euro.
Die beteiligten Wissenschaftler interessiert insbesondere, welche Bedeutung die Landvergabe und Landumverteilung für die Durchsetzung von Herrschaftsinteressen der beteiligten Akteure hatte, wie sich die Adelsgesellschaft selbst organisiert hat, ob und wie dadurch politische Ordnung geschaffen wurde und welche Bedeutung die Landvergabe dabei im Vergleich zu den "Bonds of Manrent" – einer schottischen Variante von Freundschaftsbünden und Feudalverträgen – hatte. Außerdem bietet der regionale Zugang die Möglichkeit, Belege für die zunehmende Zentralisierung unter den Stewart-Königen James I., II. und III. zu finden.
Ausgewertet wird dazu sowohl neu entdecktes beziehungsweise noch ungedrucktes Quellenmaterial aus den Archiven in Aberdeen, Perth, St Andrews, Hawick und Edinburgh sowie die einschlägige edierte Überlieferung. Da Ländereien und deren Transfer im Mittelpunkt der Untersuchung stehen, liegt der Schwerpunkt in diesem Projekt auf der urkundlichen Überlieferung, andere Quellen wie Chroniken und Verwaltungsschrifttum werden jedoch auch in die Untersuchung einbezogen.
Zum 1. Oktober 2017 wurde die Arbeit für den Standort der Historischen Kulturwissenschaften von der Bereichsbibliothek Philosophicum wieder aufgenommen. Die zuständige Bibliothekarin kümmert sich um die Signaturenvergabe und Katalogisierung der neu erworbenen Bücher.
Die Bücher sind im 3. Stock der Bereichsbibliothek Philosophicum im Standort der Klassischen Philologie zu finden. Der Bestand ist inzwischen auf mehr als 4.600 Bände angewachsen und wird lebhaft genutzt. Das liegt auch an der breiten Themenauswahl, die die Bibliothek der HKW zu bieten hat. Zu den Neuerwerbungen zählen z. B. Titel wie: Die Welt von „Game of Thrones“, „Sittengeschichte des Intimen“, „Arbeiterleben und Arbeiterkultur“ und vieles mehr.
Anschaffungsvorschläge können weiterhin formlos bei der Geschäftsstelle des FSP HKW eingereicht werden.
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt der Digitalen Edition der Augsburger Baumeisterbücher hat es sich zur Aufgabe gemacht, die mittelalterlichen Stadtrechnungsbücher der Reichsstadt Augsburg digital zu erfassen und online für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Durch die hohe Dichte der Überlieferung und die große Gleichheit der Einträge eignen sich die Baumeisterbücher in besonderem Maße dafür, um in langfristiger Perspektive aufzuzeigen, wofür die Augsburger Ratsherren Geld ausgegeben haben, unter anderem etwa für die Instandhaltung öffentlicher Bauten, Sozialausgaben und städtisches Personal.
Die DFG hat in ihrer Juni-Sitzung den gegenwärtigen Stand des Projektes äußerst positiv bewertet und sich für eine zweite Projektphase von zwei Jahren ausgesprochen. Spätestens im Mai 2019 werden die Stadtrechnungen aus den Jahren 1320 bis 1466 unter der Adresse https://www.augsburger-baumeisterbuecher.de/ vollständig publiziert sein. Das Projekt steht unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Rogge vom Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften (HKW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).
Die Arbeit an den Augsburger Baumeisterbüchern liefert über die eigentliche Bearbeitung des historischen Materials hinaus auch einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion um die Möglichkeiten, Herausforderungen, Chancen und Grenzen der digitalen Edition mittelalterlicher Rechnungsbücher. Hierbei baut das Team um Rogge in besonderem Maße auf die Kompetenzen seiner Kooperationspartner, des Trier Center for Digital Humanities (TCDH) und seit Neustem auch der Digitalen Akademie (DA) der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
Über die DA wird die Edition in Zukunft auch mit der Lehre an der Universität Mainz und an der Hochschule Mainz verbunden sein: Seit dem Wintersemester 2016/2017 haben Interessierte die Möglichkeit, sich in den Masterstudiengang „Digitale Methodik der Geistes- und Kulturwissenschaften“ einzuschreiben.
Fachliche Begleitung erfährt das Projektteam auch durch die Integration in das mainzed, das Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, einer Plattform für digitales Arbeiten in den Geistes- und Kulturwissenschaften.
Der Mainzer Historiker Prof. Jörg Rogge, Sprecher des Forschungsschwerpunktes Historische Kulturwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wurde im Juni 2017 auf der Jahrestagung der International Society for Cultural History (ISCH) in Umeå (Schweden) zu deren Vorsitzenden gewählt. Seine Amtszeit beträgt drei Jahre.
Die ISCH wurde 2008 gegründet und hat die stärkere Etablierung und Förderung der internationalen kulturhistorischen Forschung zum Ziel. Zu den Aktivitäten gehören jährliche Konferenzen (2018 in den USA), die Herausgabe der Fachzeitschrift Cultural History sowie der Buchreihe Studies for the International Society for Cultural History. Die ISCH bietet eine Plattform für den internationalen Austausch zu aktuellen kulturhistorischen Fragestellungen. Die Mitglieder, zurzeit ca. 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, stammen zu einem großen Teil aus Europa, den USA sowie den Staaten Lateinamerikas. Um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und zu ermutigen, lobt die ISCH jährlich einen Essay-Preis für junge Forscherinnen und Forscher aus.
Prof. Jörg Rogge ist seit 2009 Sprecher des Forschungsschwerpunktes Historische Kulturwissenschaften und hat sich in dieser Eigenschaft in besonderem Maße um die Förderung der Sichtbarkeit der kulturhistorischen Forschung in Mainz und darüber hinaus verdient gemacht. 2012 war er Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz am Standort Wien. Er ist Mitherausgeber der Reihe Mainzer Historische Kulturwissenschaften, die bisher 38 Bände erfasst und stetig erweitert wird.
Von seiner Amtszeit verspricht sich Prof. Jörg Rogge unter anderem eine Verstärkung der internationalen Vernetzung des Forschungsschwerpunktes Historische Kulturwissenschaften und damit eine bessere Sichtbarkeit der JGU als wichtiger Standort kulturhistorischer Forschung.
Das Gutenberg-Forschungskolleg hat unseren Mitgliedern Herrn Prof. Dr. Ulrich Breuer (2. v. rechts) und Frau Prof. Dr. Christine Walde (5. v. rechts) am 22.5.2017 je ein einjähriges Fellowship im neu eingerichteten Programm "Zielgerade" verliehen. Diese besondere Form der GFK-Fellowships wurde im vergangenen Jahr erstmals ausgeschrieben und soll den Abschluss großer Forschungs- oder Publikationsprojekte ermöglichen. Zu diesem Zweck wird eine Vertretung finanziert. Vom 1.10.2017 bis zum 30.9.2018 wird Prof. Breuer eine seit längerem geplante Monographie mit dem Arbeitstitel "Ungeschickt. Deutsche Szenen" fertigstellen. Sie beschäftigt sich am Beispiel von Ungeschicklichkeitsszenarien in der deutschsprachigen Literatur mit Fragen der In- und Exklusion.
Prof. Walde wird im gleichen Zeitraum eine Monographie zu Lucans verstörendem Epos über den Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius fertigstellen und an diesem Beispiel die Verarbeitung kollektiver Traumata in der römischen Literatur im Sinne einer historischen Psychotraumatologie untersuchen.
Bereits drei Publikationen aus der Reihe Mainzer Historische Kulturwissenschaften sind nun über Open Access online frei zugänglich. Zum Abruf folgen Sie den Links.
Mechthild Dreyer, Andreas Hütig, Jan Kusber, Jörg Rogge (Hg.): Historische Kulturwissenschaften. Positionen, Praktiken und Perspektiven (Mainzer Historische Kulturwissenschaften 1). Bielefeld 2010.
Jörg Rogge (Hg.): Making Sense as a Cultural Practice. Historical Perspectives (Mainzer Historische Kulturwissenschaften 18). Bielefeld 2013.
Heta Aali, Anna-Leena Perämäki, Cathleen Sarti (Hg.): Memory Boxes. An Experimental Approach to Cultural Transfer in History, 1500-2000 (Mainzer Historische Kulturwissenschaften 22). Bielefeld 2014.
Weitere Bände werden folgen. Dazu gehören
Jörg Rogge (Hg.): Cultural History in Europe. Institutions - Themes - Perspectives (Mainzer Historische Kulturwissenschaften 5). Bielefeld 2011.
Hans-Christian Petersen (Hg.): Spaces of the Poor. Perspectives of Cultural Sciences on Urban Slum Areas and Their Inhabitants (Mainzer Historische Kulturwissenschaften 17). Bielefeld 2013.
Digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz geht online.
In den Augsburger Baumeisterbüchern sind sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Reichsstadt im Zeitraum zwischen 1320 und 1800 dokumentiert. Die Baumeister haben in ihren Büchern nicht nur Zahlenkolonnen verbucht, sondern zeichneten dank mancher Eigenheiten in der damaligen Technik der Buchführung mitunter ein anschauliches Bild vom Leben in ihrer Stadt. Anders als die Rechnungsbücher vieler Städte des Reiches haben die Baumeisterbücher die Zeiten nahezu unbeschadet überstanden. Sie bilden einen geschlossenen Bestand mit unschätzbarem Wert für die Wirtschafts-, Finanz-, Sozial- und Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, der bisher allerdings nur schriftkundlich bewanderten Besuchern des Augsburger Stadtarchivs zugänglich war. Umso erfreulicher ist es, dass nun eine digitale Volltextedition zur Verfügung steht, die das Material nach den neuesten technologischen und methodischen Standards der Digital Humanities aufbereitet und darstellt.
Das DFG-Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Rogge hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bücher aus den Jahren von 1320 bis 1466 zu erschließen. Hierbei kommt ein genuin digitaler Erfassungsprozess auf Basis der virtuellen Forschungsumgebung „FuD“ des Trier Center for Digital Humanities (TCDH) zum Einsatz. Die in FuD transkribierten und kommentierten Bände werden in ein von der Digitalen Akademie der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur entwickeltes Online-Framework für historische Quellen eingespeist. Die im
Projekt etablierten Prozesse sind dabei auf kontinuierliche „Work-in-Progress“-Publikationen ausgerichtet. Die Digitale Edition wird also stetig „wachsen“. Bereits jetzt enthalten die Register mehr als 4500 Stichworte, die einen Einblick in den inhaltlichen Reichtum der Quelle gestatten. Die wortweise Verlinkung mit online verfügbaren Wörterbüchern sorgt für eine bessere Verständlichkeit des mittelhochdeutschen Originals. Da sich das Stadtarchiv Augsburg die Publikation von Digitalisaten aus rechtlichen Gründen vorbehalten hat, musste bedauerlicherweise auf die Einbindung von Faksimiles verzichtet werden. Umso wichtiger war es, eine Darbietungsform zu entwickeln, die eine möglichst vorlagengetreue Wiedergabe mit optimaler Lesbarkeit und wissenschaftlicher Nachnutzbarkeit verbindet. Sie wurde sowohl für die Desktop-Ansicht als auch für mobile Endgeräte optimiert. Neben effektiven Volltext- und Register-Suchmöglichkeiten und einer semantischen Indizierung des Materials bietet die digitale Edition eine stabile und zitierfähige Quellengrundlage, bei der mittels Permalinks nicht nur einzelne Seiten, sondern auch einzelne Einträge oder Zeilen von Einträgen dauerhaft referenziert werden können. Ein effizientes Versionierungssystem gewährleistet dabei eine nachhaltige und dauerhafte Bereitstellung des edierten Materials, in das auch Korrekturen für die Forschung nachvollziehbar eingearbeitet werden können.
Die Edition ist ab dem 6. Februar 2017 unter der Adresse https://www.augsburger-baumeisterbuecher.de/ abrufbar.